Schon viele Jahre steht sie einsam auf einer Krete im Schweizer Jura, und gefühlte 30 Jahre habe ich mir gedacht, jetzt musst du diese Eiche einmal genauer unter die Lupe nehmen. Inzwischen war ich unzählige Male dort oben und genoss die einzigartigen Stimmungen.

An einem Sommerabend vor zwei Jahren war es dann soweit. Eigentlich wollte ich nur schauen wie sich diese Eiche während des Sonnenuntergangs macht, lohnt es sich überhaupt. Dann entdeckte ich das grosse Loch im Stamm. Sofort wurde mir klar: das passt, nicht jetzt, aber später im Jahr! Mit dem ersten Anlauf vor zwei Jahren war ich noch nicht ganz zufrieden, deshalb konnte ich den 2. Anlauf im letzten Jahr kaum erwarten. Diesmal war der Zeitpunkt für den Sonnenstern goldrichtig!


Aber auch später im Jahr bietet diese Eiche viele Möglichkeiten und ist fast immer ein lohnendes Motiv.

So zieht es mich immer wieder dorthin zurück. Einmal sogar kurz vor Mitternacht, es war Vollmond und der Nebel senkte sich. Nichts wie los! Leider stieg der Nebel nur wenige Minuten nach meiner Ankunft wieder und ich stand in der dicksten Suppe. Der Rückweg war ein Abenteuer, die Sicht gleich Null.

Im Januar 2019 regierte auf diesen Höhenlagen im Baselbieter Jura der Winter, mit Schnee, Kälte und Wind. Mit den Schneeschuhen kämpfte ich mich durch die meterhohen Schneeverwehungen und wartete geduldig.

Inzwischen gehört diese knorrige Eiche wohl zu einem der meistgesuchten Fotomotive. Bis jetzt kennen aber nur wenige Fotografen den Standort.

Ebenfalls im Januar, nur wenige Tage nach meinem ersten Besuch im Jahr 2019, gelang mir endlich worauf ich gehofft habe. Der Nebel verzog sich zwar erst kurz nach Sonnenuntergang, trotzdem war ich so begeistert von diesem Anblick! Aber noch viele weitere Ideen hatte ich in meinem Kopf. Im Dezember konnte ich auch diese umsetzen, der Nebel hatte während mehrer Tage die optimale Höhe, es bildete sich jeweils in kurzer Zeit wunderschönes Raueis.

An diesem Nachmittag im Dezember 2019 machte ich mich schon früh auf den Weg. Knapp an der Nebelobergrenze stand ich eine gute Stunde dort und wartete. plötzlich lichtete sich der Nebel, eigentlich zu früh für mein Vorhaben. Das Raueis fiel wie Schnee von den Ästen da die Luft ausserhalb des Nebels doch sehr warm war. Eigentlich war dieses Foto nicht geplant, aber so sieht man die Grössenverhältnisse doch recht gut.

Zwei Tage später war ich schon wieder dort....diesmal hatte sich richtig dickes Raueis an den Ästen gebildet. Der Nebel blieb, später sah ich auch schwach den Mond durch den Nebel schimmern, das sollte perfekt passen für mein Vorhaben!

Der Nebel und das Raueis verleihen diesem Foto etwas Magisches!

Im nächsten September führen wir an diesem Spot einen Workshop durch, wir fotografieren den Sonnenstern durch das grosse Loch im Stamm dieser Eiche. Die Teilnehmerzahl ist auf sechs Personen beschränkt, damit auch jeder seinen Sonnenstern fotografieren kann.
Info und Anmeldung über diesen Link: Sonnenstern






Mitte November 2020 gelang mir endlich dieses Foto oben mit der deutschen Eiche und im Hintergrund Eiger, Mönch und Jungfrau. In der Ausgabe 09/2020 ziert diese Eiche mit dem Sonnenstern das Titelfoto der Zeitschrift DigitalPhoto


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