Nichts deutete bei der Hinfahrt zum Creux du Van darauf hin, dass dieser Abend unvergesslich werden sollte. Weit im Westen waren die ersten Ausläufer eines Gewitters erkennbar, aber ob diese reichten um ein dramatisches Foto zu schiessen? Wir bezweifelten es zuerst. So wanderten wir auf die andere Seite dieses imposanten Felskessels im Jura. Dort angekommen türmten sich schon die Wolken dieser Gewitterfront.
Fasziniert von diesem Schauspiel vergassen wir alles ringsum. Wie ich mich da kurz umschaute sah ich, dass sich von Osten ein weiteres Gewitter näherte, der Himmel war schon bedrohlich dunkel und auch hier zuckten schon die ersten Blitze, aber es schien uns noch nicht gefährlich genug. Nach einer weiteren Viertelstunde packten wir doch unsere Fotoausrüstung zusammen und marschierten los, Aber nur etwa 5 Minuten, denn genau in diesem Augenblick kam die Sonne unterhalb des anderen Gewitters glutrot zum Vorschein. Wir schauten uns kurz an und hatten denselben Gedanken. Alles wieder ausgepackt und weiter fotografieren. Danach war aber höchste Zeit. Wir marschierten der Krete entlang auf die andere Seite wo wir unsere Zelte aufstellen wollten. Wir kamen genau bis zu dem kleinen Wäldchen als die ersten Regentropfen fielen. Jetzt begann es wie aus Kübeln zu schütten und wir waren innert kürzester Zeit pflotschnass. Roland versuchte noch sein Zelt aufzustellen, aber das war eher als Pool zu gebrauchen. Also entschlossen wir zum Auto runterzulaufen welches auf dem Parkplatz vom Restaurant Le Soliat stand.
Genau in dem Moment als wir weitergehen wollten, krachte in unmittelbarer Nähe mit einem ohrenbetäubenden Knall der erste Blitz runter, genau auf dem Pfad der zum Parkplatz vom Restaurant führte. Wir berieten ein paar Minuten und entschlossen das Gewitter "auszusitzen". Wir nahmen das Zelt über unsere Köpfe um zumindest vor dem Regen geschützt zu sein. So sassen wir knappe zwei Stunden am Steinzaun und warteten. das waren wohl die längsten stunden in meinem Leben. Noch dreimal mal krachte es in unmittelbarer Nähe, von den hunderten anderen Blitzen kamen wir gar nicht mehr viel mit. Wir warteten immer nur auf den nächsten Einschlag in unserer Nähe. Um etwa halb zwölf Uhr entfernte sich die Gewitterfront langsam und wir entschlossen uns zum Auto runterzulaufen, es schüttete immer noch ziemlich stark, auch zuckten noch jede Menge Blitze am Himmel. Zuerst fanden wir den Rückweg nicht mehr, aber irgendwann beschlossen wir einfach quer über das Feld zu laufen weil wir weiter unten schwache Lichter sahen, es war das Restaurant wo unser Auto parkiert war. Pflotschnass fuhren wir nach Hause, an zelten war nicht mehr zu denken, da alles gut durchtränkt war.
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