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Skandinavien: Vanlife

Aktualisiert: 27. Okt. 2022

Irgendwann im Hitzesommer 2022 sehnte ich mich nach Schnee und Kälte, wahrscheinlich ging es vielen Leuten ähnlich. Eigentlich mochte ich bis anhin trockene und heisse Sommer. Es war jeweils ein ganz speziellen Feeling mit dem Bike über die staubtrockenen Feldwege und Singletrails im Oberbaselbiet zu fahren. Aber ich bin auch sehr kälteresistent.....

 

Um den 20. August 1969 fand in Woodstock das legendäre Open Air statt, damals wurde ein Hippie VW Bus zum Kultobjekt. Kürzlich sah ich auf Spiegel TV eine Sendung wo man diesen Original VW-Bus suchte. Er war leider unauffindbar! Aber nein, einen Bulli möchte ich nicht! (Das Foto oben unterscheidet sich wesentlich vom Original) Vorgeschichte: Seit 2014 habe ich viele Landschaftsfotografie Workshops geleitet. Ich reiste mit meinen damaligen Kollegen in der Schweiz und in Europa umher. Nach jedem Besuch einer neuen Region führten wir kurz darauf auch einen Workshop durch. Es machte mir grosse Freude mit Gleichgesinnten einen Sonnenaufgang in den Bergen zu erleben. Wenn ich dabei noch Geld verdienen konnte, umso besser. Kürzlich habe ich mit Andreas Gerth darüber gesprochen was das doch für tolle Tage 2017 in Berchtesgaden, oder kurz darauf in den Dolomiten waren. Berchtesgaden hat mir so gut gefallen dass ich im Dezember des gleichen Jahres nochmals dort war. Ebenfalls wunderschöne Tage, besonders als sich der strömende Regen langsam in Schnee verwandelte und die ganze Region in ein weisses Kleid hüllte. Seither sind einige Jahre vergangen und Freundschaften zerbrochen. Wie das halt so ist im Leben, man entwickelt sich weiter und sucht neue Wege. Anfang 2021 habe ich beschlossen keine Workshops mehr durchzuführen. Es stimmte für mich nicht mehr. Und jetzt? Die Kamera ist praktisch seit Januar nicht mehr im Betrieb, ich war mehr mit der Drohne in der Luft unterwegs. Keine Lust mehr?!? Ja, ich hatte definitiv keine Lust mehr in der Schweiz herumzukurven für 1-2 Fotos vom ausgewählten Spot. Aufwand und Ertrag stimmen nicht. Klar, die Freude sollte man nicht vergessen, aber davon wird niemand satt! Also, Freude habe ich... Skandinavien wartet.... Ach ja, ein Hund könnte auch wieder zum Thema werden. So eine reinrassige Irish Setter Hündin ist schon eine galante und wunderschöne Erscheinung....

Irgendwann im Frühjahr 2022 entstand der Wunsch: Ab in den Norden! Etwas was für mich früher unvorstellbar gewesen ist, der nördlichste Punkt den ich mir für Ferien oder Vanlife oder was auch immer vorstellen konnte, war Sissach im Kanton Baselland. Aber schon ein paar Monate früher stiess ich bei YouTube auf die Videos von René Kreher. Dieser hatte im Laufe mehrerer Monate seinen Dacia Dokker zu einem genialen und einzigartigen Micro-Camper ausgebaut. Mit allem was das Herz begehrt, oder was man so braucht um autark (ich hasse dieses Wort inzwischen, es ist so abgelutscht) irgendwo in der Wildnis zu übernachten. Als ich dann noch auf ein Youtube Video von ihm stiess, als er im Dezember vor ein paar Jahren mit seiner Freundin ans Nordkap fuhr und bei -25 Grad im Auto übernachtete, war für mich klar: das will ich auch! Bis anhin hatte ich mit Nordlichtern nicht viel am Hut, ich bestaunte aber immer wieder diese tollen Nordlichtfotos. Es muss sicher ein einzigartiges Erlebnis sein, klar wollte ich das auch schon in früheren Jahren sehen. Aber Aufwand und Ertrag schienen mir damals in keinem vernünftigen Verhältnis. Als Fotograf bin ich auf ein monatliches Einkommen angewiesen, auch wenn ich meinen Lebensunterhalt nicht nur mit fotografieren bestreite. So schaute ich mich auf Autoscout um nach einem passenden Dacia Dokker. Leider wird dieses Auto nicht mehr gebaut und der Nachfolger ist meiner Ansicht nach für ein solches Vorhaben nicht brauchbar. Dazu kommt, ich bin leider ein schlechter Handwerker um den Innenausbau selbst vorzunehmen! Inzwischen habe ich festgestellt das es auch fixfertige Einbauten für den Dokker gibt. Aber schon bald kam ich davon wieder ab. Vielleicht ist ein Toyota Proace das richtige Gefährt? Oder der baugleiche Peugeot Partner? Oder etwas grösser, ein Citroen Jumper L1 H1? Klar ist dass ich keinen Camper von der Stange möchte, aber auch keine Bastelbude.

Wird das mein neues Zuhause im kalten Norden? Natürlich würde das Ganze noch wohnlich gemacht...ein bisschen Grünzeugs und einen Holzofen in die Ecke....oder so...aber nach eigenen Bedürfnissen ausbauen (lassen) hat schon was! Aber den grössten Respekt habe ich wohl vor der Dunkelheit. Das macht mir schon etwas Sorgen. Nachdem die erste Euphorie verflogen war und ich feststellen musste, dass bei diesem Projekt noch ganz andere Hürden warten, schob ich das Ganze erstmal auf die Seite und schwang mich wieder auf mein E-Mountainbike und radelte über die Baselbieter Jurahöhen. Aber das Projekt Skandinavien verfolgte mich und bei jeder Rast war ich plötzlich wieder voll drin! -25 Grad oder mehr ist schon eine Hausnummer und das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, eine billige China Standheizung wäre da wohl überfordert.....allerdings habe ich kürzlich gelesen dass auch eine Webasto Heizung ihre Macken haben kann und durch ein anderes Fabrikat ersetzt wurde.....Der Dacia Dokker war jetzt nicht mehr erste Wahl, es sollte etwas grösseres sein, etwas in dem man mehrere Tage "überleben" kann. In der Zwischenzeit habe ich auch gleich um die Ecke einen Einmannbetrieb gefunden welcher sich auf den Camperausbau spezialisiert hat. Ohne Camper, keine Nordlichter, das war für mich von vornherein klar. Ich jette nicht für eine oder zwei Wochen auf die Lofoten und kehre vielleicht mit leeren Händen zurück. Ich will das volle Programm und wenn ich wochenlang darauf warten muss. Aber natürlich habe ich nicht nur die Lofoten im Visier, es gibt noch andere Locations.

Sicher ein tolles Wohnmobil auf dem Foto oben, wenn man dazu auch einen Chauffeur und das nötige Kleingeld hat! Aber der Porsche gehört doch eher vor das Casino in Monte Carlo als auf die Lofoten. Ich suche mir etwas bescheideneres. Ich schaute weiterhin auf YouTube Videos von Skandinavien Reisenden. Einige waren sehr aufwändig gemacht und zeigen wie es sein kann, wenn im Skandinavischen Winter die Dunkelheit vorherrscht. Auf jeden Fall lernte ich sehr viel über das freie Campen in Norwegen und Schweden. Diese beiden Länder möchte ich besuchen, vielleicht kommt ja Finnland auch noch dazu.

Geplant ist die Reise ab August/September 2023. Dauer? Unbestimmt. Inzwischen steht auch die Reiseroute. Starten werde ich im Dovrefjell Nationalpark in Norwegen. Dort stehen die Moschusochsen auf dem Programm. Danach geht es weiter bis Bodø und von dort per Dampfer rüber auf die Lofoten. Dann weiter nach Schweden zum Abisko Nationalpark. Das sind erstmal die groben Eckdaten. Es werden rund 6500 km sein. Fortsetzung folgt.... Soviel sollte erstmal reichen, schau doch bei Gelegenheit wieder hier vorbei und am besten abonnierst du gleich den Newsletter weiter unten, dann bist du immer auf dem Laufenden wie es weitergeht. Falls du mir Anregungen oder Tipps zu der Skandinavienreise geben möchtest, darfst du gerne das Kommentarfeld unten dazu nutzen, oder du schreibst mir via Mail!

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