Es war schon Ende Oktober und damit höchste Zeit auch einmal einen Abstecher ins Oberengadin zu wagen. Morgens um 2 Uhr startete ich in Sissach und erreichte um 5.30 Uhr Sankt Moritz. Das erste Ziel war der Stazersee etwas oberhalb.
Zufällig war auch noch Vollmond, so brauchte ich für den rund 25 Min. Marsch auch keine Stirnlampe. Immer wieder zogen Nebelschwaden über den See und verliehen der ganzen Szene etwas mystisches, zumal ich auch alleine an diesem vielbesuchten Spot war. Ich nutzte das Mondlicht so gut es möglich war, aber ich wartete auf das Leuchten der Berge kurz vor Sonnenaufgang. Leider erwachte dann auch das Entenpaar und auf der Suche nach Futter zerstörten sie mir oft die Spiegelung, aber im Grossen und Ganzen kamen wir gut miteinander klar.
Nach diesem erfolgreichen Morgen wartete die nächste Station am Silsersee. Leider hat das nasskalte Wetter verbunden mit starkem Wind schon einige Lärchen blankgeputzt. So steuerte ich bald den nächsten Spot im Val Morteratsch an. Auch hier war der Höhepunkt der goldenen Lärchen schon vorüber. Trotzdem verbrachte ich 2 Stunden in diesem schönen Tal und genoss auf einem Felsen lokale Spezialitäten.
Einige Lärchen leuchteten noch schön goldgelb und so konnte ich doch noch einige Fotos machen. Inzwischen war es früher Mittag geworden und eigentlich hatte ich geplant nochmals zurück zum Silsersee. Aber dann habe ich mich anders entschieden und fuhr über den Albulapass. Das Ziel war der Palpuognasee. Dort erwischte ich noch das letzte Licht und da es praktisch windstill war, auch eine schöne Spiegelung.
Im Val Morteratsch.
Am Palpuognasee
Der Aufenthalt am Palpuognasee war nur kurz, ich wollte auf keinen Fall das beste Licht am Landwasserviadukt verpassen. Da ich noch nie an diesem schönen und vielfotografierten Viadukt war rechnete ich genügend Zeit ein.
Schon um 16 Uhr hatte ich nach steilem Aufstieg die Aussichtsplattform erreicht, nun hiess es warten da die Rhätische Bahn nicht im Minutentakt verkehrt. Auch hier war ich alleine und konnte mich entfalten.
Eine Langzeitbelichtung von etwa 15 Sekunden lässt das Foto wie ein Gemälde erscheinen.
Es wurde dunkler und dunkler....
Zum letztmöglichen Zeitpunkt gelang mir dann doch noch das gewünschte Foto.
Bis um kurz nach 19 Uhr stand ich dort oben, die Temperaturen waren zwar angenehm, trotzdem ist es etwas eng mit den Platzverhältnissen und ich war froh endlich den steilen Abstieg in Angriff nehmen zu können. Danach stand noch die lange Heimfahrt an und um 23 Uhr erreichte ich Sissach.